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umBAU Geflüster Juni 2016

DIE ERSTEN BEWOHNERINNEN SIND EINGEZOGEN UND DESWEGEN GIBT ES JETZT WIRKLICH KEINEN GRUND MEHR ZU FLÜSTERN
Auch wenn wir alle noch an allen Ecken rödeln, noch alles Mögliche auf unserer Baustelle provisorisch und noch gar nicht „heimelig“ ist: es ist absehbar – wir haben unser Ziel fast erreicht! Die Idee von neuem, sozialem, günstigen und dabei nachhaltigem Mietwohnraum ist keine Idee mehr – jetzt kann angeschaut werden, wie es geht! Und das wird bereits rege getan, auch auf unserem Bautagebuch!

DOCH DER REIHE NACH:

  • Die Elektriker – nach der großen Hürde des Schaltschrankes und dem Gordischen Knoten, überhaupt Strom ins Haus zu bringen – nähern sich der Endmontage. Die Haus- und Zimmertüren sind montiert, die Fliesenleger liefern gerade superfeine Fugen, die Lüftungsanlage wird morgen ihrer Bestimmung übergeben. Die Verputzter sind außen mit dem Haus fast fertig und selber voller Stolz! Wenn die Heizungsbauer die Montage der Solarthermie abgeschlossen haben, verschwindet das Gerüst vollständig. Mit der Solarthermie kann dann auch der im Keller montierte Latentspeicher angefahren werden (während wir an unserer dezentralen CO² Freiheit arbeiten, vollzieht die Bundesregierung zum Schutz der Konzerne gerade die Rolle rückwärts in Sachen Energiewende!). Seit gestern ist auch der Fahrstuhl eingebaut…. alles furchtbar spannend, alles sehr wichtig, eigentlich müssten wir gerade überall sein. Dabei geht jetzt alles so schnell, wir kommen selber kaum hinterher.

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  • Von Außen kann man auch jetzt schon sehen – es wird ein ganz schönes Haus mit den Geländern und den angehängten Balkonen, dem weißen Putz, der Holzverkleidung im oberen Stock und am Dach, der harmonischen Aufteilung und den für Beton filigranen Pfeilern im Treppenhaus. Nicht übertrieben, es ist stimmig, es passt für uns!

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  • Wir arbeiten selbst auch nach Kräften und unterstützt von FreundInnen und Familien an den Wochenenden und den Feiertagen daran, den Mietpreis unten zu halten. Momentan beschäftigen wir uns vor allem mit den Wänden und den Böden (Hilfe ist nach wie vor immer willkommen!). Zwei Wohnungen sind auch schon bezogen – zwar alles noch etwas provisorisch und unter Ausbreitung in die Laubengänge – aber so wohnen immerhin schon welche von uns da! Und unser Haus muss nicht mehr alleine schlafen!! Das ist auch ganz gut so – da die Oberflächenentwässerung auf dem Baustellengelände noch gar nicht funktioniert ist die aktuelle Wetterlage besonders spannend – bereits des Öfteren konnte man sich an Woodstock erinnert fühlen – halbnackte Nasse im Schlamm bei dem Versuch, die Wassermassen vom Gebäude wegzuhalten. Dementsprechend sind unsere sonstigen Aktivitäten ziemlich heruntergefahren.

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  • Es ist uns aber gelungen, bereits die erste von den zwei Wohnungen, die wir an Menschen vermieten wollen, die aus ihrem Heimatland fliehen mussten, an eine syrische Familie zu vergeben. Ahmed renoviert bereits eifrig mit, während seine Frau und sein Kind gerade den in Europa leider „üblichen“ Flüchtlingswahnsinn mitmachen müssen. Wir sind zuversichtlich, bald auch die zweite Wohnung entsprechend zu belegen – auch wenn es angesichts des zu überwindenden Bürokratie-Monsters zunächst gar nicht so aussah. Wir sind trotzdem für jeden Kontakt und Infos von Ihrer/eurer Seite dankbar!

ÖFFENTLICHES INTERESSE 

  • Da sind zum einen Architektengruppen (Kammer Baden Württemberg) und internationale Planer, die unser Haus vorwiegend aus einem bautechnischen Interesse heraus besuchen.
  • Da gibt es aber auch die Beamten der Mannheimer Stadtverwaltung, die unser Gebäude besichtigen und uns mehr als auf die Schulter klopfen! Für Gemeinschaftliches Wohnen in Mannheim, aber mehr noch als Beispiel für günstigen selbstorganisierten Mietwohnungsbau ist unser Projekt (und natürlich auch unsere beiden Schwesterprojekte SWK und 13 Ha Freiheit, ebenfalls Projekte des Mietshäuser Syndikats) ein Meilenstein, das wird schon jetzt so von offizieller Seite gesagt! Und inoffiziell haben wir von anderer Seite erfahren, dass wir auch für ein weiteres, viertes Projekt des Mietshäuser Syndikats auf dem Turleygelände eine Mehrheit im Gemeindrat bekommen hätten! Es war uns leider nur nicht so schnell möglich 4 oder 5 AktivistInnen zu finden, die wie wir bereit gewesen wären, von Hier auf Jetzt das Risiko für ein 3,2 Mio. Projekt anfänglich zu nehmen. Dieses jetzt leider nicht realisierte Projekt später mit Menschen zu füllen – überhaupt kein Problem! Hier wünschen wir uns für die Zukunft mehr Austausch mit der Stadt, wie solche Engpässe vermieden werden können. Wir leisten etwas ganz anderes als normale Investoren, das muss die Stadt jetzt anerkennen und das muss sich in einem erleichterten Zugang zu Objekten oder Grundstücken niederschlagen! Wir wissen, wir stehen an der Schwelle zu noch viel mehr selbstgeschaffenem Mietwohnraum!
  • Und dann war da die kleine Gruppe von Bewohnern und Bewohnerinnen aus Wohlgelegen und der Neckarstadt-Ost, die unser Haus im Rahmen des Quartierfestes Wohlgelegen besuchten, allesamt begeistert. (An dieser Stelle unsere Unterstützung der starken Arbeit des Quartiersmanagers von Wohlgelegen – wird Zeit, dass die Stadt sich hier endlich mal finanziell beteiligt! Dieser Stadtteil – in unserer direkten Nachbarschaft – hat es verdient!)

DOCH ZURÜCK ZU umBAU, WIE GEHT’S WEITER?

  • Haus fertig stellen, alle einziehen, die Füße hochlegen auf den neuen Balkonen, erstmal ankommen und/oder in den wohlverdienten, dringend benötigten Urlaub!
  • Dann klinken wir uns als erstes in den neuen Kulturverein fürs Casino auf Turley ein – zumindest die oberen Räume sollen zu einem gesellschaftlichen „Common“ gemacht werden.
  • Und dann: am 8./9. Oktober – nehmt Euch nichts anderes vor!!! Da lassen wir es auf dem Turleygelände krachen – da feiern wir unser OFFIZIELLES EINZUGSFEST.!!! Fühlt Euch schon jetzt eingeladen! Wir rechnen mit Eurer Kreativität, musischer Begeisterung und was Euch sonst einfällt – wir machen uns auch ein paar Gedanken. Zuvor, am 17.09. wird es schon mal einen gemeinsamen Tag der offen Tür von allen 3 Mietshäuser Syndikatsprojekten auf dem Turleygelände geben!
  • Unsere neue Adresse lautet: Fritz-Salm-Str. 12, 68167 Mannheim (hier Blick von unserem Haus mit dem Baufeld gegenüber)

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Und – ach ja! Jetzt, wo man etwas sieht:

Da ist immer noch die Idee, die 800.000 € an Direktkrediten, die unser Haus ermöglichen, auf 800 Investorinnen à 1.000 € zu verteilen. Wer will darf natürlich auch mehr! Bei uns ist das Geld gut investiert: wir sind die, die für günstigen, von der Spekulation befreiten Wohnraum in Mannheim sorgen. Infos dazu gibt es gerne in einem persönlichen Gespräch, per Mail oder telefonisch von Simon Bartl-Zuba unter 0621/43622309.

Herzliche Grüße im Namen der gesamten Gruppe!

Günter Bergmann, Cäcilie Bauer