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Eine Stadt für Alle – jetzt selber planen!

Eine Einladung des Mietshäuser Syndikats im Delta für 12. April um 19.00 im Forum der Jugend
 

Wohnungsnot, zu teure Mieten, Verdrängung aus den Quartieren – das sind Themen, die auch in Mannheim längst Alltag sind.

In Mannheim ist laut Mannheimer Morgen die Nettomiete einer 75qm großen Referenzwohnung in den letzten 10 Jahren um 24%, also fast ein Viertel teurer geworden. Da sich die Löhne keineswegs entsprechend entwickelt haben, bedeutet das real nichts anderes als Verteilung von Geld in die falsche Richtung, die soziale Schere geht mit dieser Entwicklung ständig weiter auseinander.

Gleichzeitig gibt es aber kommunalpolitisch noch immer kein wirklich eindeutiges Gegenlenken. Auch das im Sommer letzten Jahres verabschiedete 12-Punkte-Programm, das mit der 30% Sozialquote endlich ein sehr sinnvolles wohnungspolitisches Instrument darstellen könnte, harrt noch der spezifischen Umsetzung und der dafür erforderlichen Mehrheit!
Bundespolitisch zeichnet sich ebenfalls keine energische Umkehr ab – erste Vorschläge, die Mietpreisbremse zu einem wirklichen Instrument zu machen, gehen in die richtige Richtung, werden aber alleine nicht reichen, eine Veränderung zu bewirken.

Die zunächst eingängige Devise „Einfach mehr Bauen“ bedeutet nicht, dass dabei günstiger, alle Teile der Bevölkerung berücksichtigender Wohnraum entsteht. Im Gegenteil: ungeregelt und wildwüchsig entsteht hier nach wie vor das, was der Markt fordert und am meisten Geld bringt: hochpreisiges Bauen.
Geldanleger, Investoren und Banken bestimmen so weiterhin das Geschehen in Mannheim, vielleicht hat auch kurzfristig der Stadtsäckel durch weiter steigende Bodenpreise etwas mehr Geld in der Tasche. Für viele MannheimerInnen sind diese veräußerten städtischen Bauflächen dann aber quasi „verbrannt“ – auf lange Sicht wird in diesen Bezirken niemand mehr mit einem geringeren Einkommen einziehen können. Auch können Mietpreise von 11 oder 12 € keine sogenannten „Sickereffekte“ auslösen – im Gegenteil, jeder hält an seiner alten Bestandswohnung fest.
Kostbares Mannheimer Tafelsilber hat den Besitzer gewechselt und ist als städtische Ressource, langfristig günstigen Wohnraum anbieten zu können, verloren!

Was tun?

Eine Veränderung ist derzeit durch etablierte Kanäle kaum zu erwarten.
Immer mehr Menschen engagieren sich deshalb selbst wohnungspolitisch. Das umfasst längst nicht nur die MieterInnen: auch BesitzerInnen von Eigentumswohnungen erleben die Veränderung der Städte, die zunehmende Aufteilung der Bevölkerung, die Auflösung der Sozialstruktur und den damit einhergehenden Verfall von Stadtteilen.
Wohnungsnot ist insofern längst ein gesamtgesellschaftliches Problem.

Einen modellhaften und ganz speziellen Beitrag dazu leistet das Mietshäuser Syndikat.
Deswegen entstehen gerade immer mehr solcher Projekte hier im Delta!
Wie bekannt haben bereits 3 Projekte hier im Stadtteil (13Ha Freiheit , SWK und umBAU² Turley) nach den Prinzipien Mieten ohne Profit /Unverkäuflichkeit/ Selbstverwaltung durch die MieterInnen gebaut.

Weniger bekannt ist, dass es in Weinheim bereits seit Jahren das Templerhaus gibt, in Heidelberg die Hagebutze über 60 Menschen sehr günstigen Wohnraum bietet. Das Collegium Academicum wird 2020 in Heidelberg für fast 200 Studenten innovativen Wohnraum neu bauen. Ebenfalls in der Heidelberg Altstadt soll ein erstes Haus von den Mieterinnen übernommen werden (OBG).
Auch in Mannheim soll die auf Turley erfolgreich begonnene Entwicklung weitergehen: auf der Konversionsfläche Franklin entsteht das Hausprojekt Esperanza. Für Spinelli bewirbt sich die Initiative MAvanti, die unter anderem 2/3 sozialen Wohnungsbau verwirklichen will. Dieser wachsende Verbund von Projekten möchte sich zum ersten Mal in einer gemeinsamen Veranstaltung präsentieren

„STADT FÜR ALLE – Jetzt selber planen!“

am Donnerstag dem 12. April um 19.00 im Forum der Jugend /Neckarpromenade.

(Dieselbe Veranstaltung wird am 15. Juni in Heidelberg auf dem Gelände des Projektes Hagebutze in HD wiederholt!) 

und zu folgenden Fragen Stellung nehmen:

– Was haben alle diese unterschiedlichen Projekte gemeinsam?
– Wie funktioniert so ein Projekt?
– Worin besteht die Chance für Gemeinden wie Mannheim oder Heidelberg?
– Kann man mehr darüber erfahren oder sich beteiligen?

Wer sich so ein Projekt live anzusehen möchte:

ein weiterer Nachmittag der Offenen Tür bei umBAU² Turley am Sonntag, 22.4., 15 Uhr – 17 Uhr (Fritz – Salm – Str. 12) bietet Gelegenheit!

Schlafplätze gesucht

Und wer noch mehr über das Mietshäuser Syndikat erfahren möchte, hat dazu Gelegenheit am 11. – 13. Mai! Zum ersten Mal findet die Mitgliederversammlung des Mietshäuser Syndikats  in Mannheim statt!! Wir werden 200 – 300 Menschen aus den über 100 bundesdeutschen Mietshäuser Syndikatsprojekten und neuen Initiativen begrüßen.

Wer sich also vorstellen kann, 1-2 Nächte echte Syndikalisten zu beherbergen melde sich bitte bei kontakt@umbau-turley.de